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#3 Es war (auch) mein Fehler!


Kommunikationsschwierigkeiten sind eine sehr gängige und oftmals sehr komplizierte Sache. Es gibt Menschen, mit denen Personen immer wieder Probleme haben, aufgrund von falscher/unverständlicher oder unpräziser Kommunikation. Fehler passieren, sowohl in der Arbeitswelt als auch im privaten Umfeld-sie gehören dazu.

Das wichtigste an "Fehlern" ist das Daraus-lernen, um es beim nächsten Mal besser angehen zu können.Um Fehler zu vermeiden bedarf es jedoch auch einer klaren Kommunikation der Fehlerkultur bzw./und einer klaren Regelung, was als "Fehler" gilt. Viele Personen denken, sie machen alles richtig, ohne überhaupt zu wissen, dass sie einen "Fehler" gemacht haben. Meist liegt dieses Empfinden in der Bewertung der Situation.

 

Ein klassisches Beispiel hierfür sind Beziehungen. In Beziehungen sind, meistens, natürlich nicht zu verallgemeinern, die Männer diejenigen, die es nicht bemerken, wenn sie einen Fehler machen. Frauen hingegen erschüttert es, wie der Mann seinen Fehler nicht mal als solchen ansehen kann bzw. es gar nicht bemerkt, dass Fehler passieren.

 

Im beruflichen Kontext sind es meist Kollegen und Kolleginnen, aber auch zwischen Kollegen und Vorgesetzen kann es zu Kommunikationsschwierigkeiten kommen. Diese wirken sich negativ auf die Arbeitsleistung aus. Meistens scheitert es auch in diesem Kontext an klaren Regeln, die auch in alle Richtungen kommuniziert wurden.

 

Es ist hier festzuhalten: Nur wenn ein Mensch informiert ist und sich über den Rahmen und die damit einhergehenden Rahmenüberschreitungen im Klaren ist, kann er/sie bewusst einen Fehler machen.

Fehler, die außerhalb eines klar kommunizierten und auch so verstandenen Kontext passieren, können nicht dem Verursacher zugesprochen werden, da dieser diese nicht einmal als solche wahrnimmt und auch nicht wahrnehmen kann. Kommunikation ist daher der Schlüssel zu allen Dingen, wenn man das Gegenüber mit seinen Einstellungen, Werten und somit auch Fehlereinschätzungen kennen lernt.

 

Eine positive Fehlerkultur zeichnet sich dadürch aus, dass Fehler, die bereits passiert sind besprochen werden, mit dem Ziel Künftige aus der Welt zu schaffen.

 

Kommt die eine Person auf die andere zu, bringt ein Streit oder eine Diskussion nur dann etwas, wenn beide Willens sind an dem zu dem Fehler führenden Verhalten etwas zu ändern.

Schuldzuweisungen und Anfeindungen bringen in solchen Situationen noch mehr Disfunktionalität als Besserung. Um eine solche Situation positiv und effizient zu lösen, braucht es auch die Bereitschaft Fehler bei sich selbst einzugestehen um das weitere Zusammenwirken (in welcher Form auch immer) zu ermöglichen.

Es ist also essentiell, dass die beiden beteiligten Parteien sich auch in die gegenüberliegende Position hineinversetzen und auch deren Sichtweise nicht außer Acht lassen.

 

Hinzu kommt natürlich die emotionale Befangenheit der beiden Kommunikationspartner. Wir wissen, wenn jemand nur mit dem Appellohr hinhört und alles persönlich nimmt, kann keine positiv endende und konstruktive Kommunikation stattfinden. Wenn nun an einen Streit zwischen zwei Parteien gedacht wird, kann man sich sehr gut vorstellen wie sich die Situation immer mehr in eine Richtung bewegt. Jeder von uns war schon mal in der Situation in der er/sie nur mehr rasend vor Wut, Enttäuschung, Entsetzen oder Trauer Worte gesagt hat, Sätze formuiert hat oder in einer bestimmten Situation so absurd reagiert hat, dass nichts mehr heilig war.

In solchen Situationen arbeitet das Hirn nicht mehr. Es hilft nicht dort weiterzumachen. Das Gegenüber kann so gute Absichten haben, wie es will. In diesen Momenten geht es ums pure Überleben. Man kämpft sich also in schirer Verzweiflung durch die Situation, um zu überleben. Es ist hierbei völlig egal, wie das Gegenüber dies verkraftet. In diesem Moment zählt nichts - und dies ist der Moment in dem keine vernünftige Kommunikation mehr möglich ist. Es hilft nur mehr Abstand sowie Abbruch der Kommunikation.

 

Kommunikation und gemeinsames "Leben" ist immer ein Geben und ein Nehmen. Natürlich- und das wissen bestimmt auch alle von uns- kann dieses Nachgeben, dieses etwas Anbieten nicht jeder. Doch muss man sich dann auch fragen, ob es dann klug bzw. hilfreich ist immer der zu sein der nachgibt?!

 

Kommunikation gibt uns die Möglichkeit unser Gegenüber besser verstehen.

Kommunikation gibt uns die Möglichkeit die Werte und Normen als auch die Regeln des Gegenübers kennenzulernen.

Kommunikation dient als Mittel zur Verständnigung, um Missverständnisse aus der Welt zu schaffen.

Nicht umsonst gibt es ein Sprichwort das sagt: Kommunikation ist alles!

 

Nach einer Distanzzeit (welche bei jedem Menschen unterschiedlich lang/intensiv ist) kann ein wiederholtes Aufgreifen der Diskussion, des Streits, der Themen etc. sinnvoll und wertvoll sein. Und genau in diesem Moment sollte die Möglichkeit eingeräumt werden, auch selbst auf das "Es war (auch) mein Fehler" zurückzugreifen. Es ist ein oft sehr großer Schritt einzugestehen, dass man einen Fehler gemacht hat und diesen zuzugeben erfordert sehr vie Mut aber auch Willen die Problematik aus der Welt zu schaffen.Oft spricht die Gesellschaft hier von Schwäche.Trotzdem kann dies auch beim Gegenüber eine gewisse Einsicht auslösen und der Lösung des Problems, welcher Art auch immer, kann einen Schritt näher gekommen werden. Anders nähert man sich nicht an, sondern dieskutiert immer am gleichen Standpunkt das gleiche leidige Thema immer und immer wieder.

Ich frage mich also, ist es wirklich so schlimm einen eigenen Fehler einzugestehen? Fällt einem wirklich, wort wörtlich ein Zacken aus der Krone, wenn man zugibt, das etwas falsch war? Stellen wir vielleicht selbst so einen großen Anspruch an unsere Spezies Perfekt zu sein, dass wir diesem gar nicht gerecht werden können? Liegt es also im grob gesagten an uns selbst? Stellen wir den eigenen Anspruch keine Fehler zu machen?

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Wie geht es Dir lieber Leser/liebe Leserin damit Fehler zuzugeben, Fehler einzugestehen oder Fehler einzusehen?

 

 Bildquelle: Pixabay

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